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Revolution auf leisen Sohlen, Teil I

von Susanne Langguth; Mitglied Seniorenvertretung Bad Honnef

So formulierte es einmal der frühere SPD-Politiker Hans-Ulrich Klose und meinte den demografischen Wandel. Er wollte damit zum Ausdruck bringen, dass das kontinuierliche Sinken der Geburtenrate seit etwa Mitte des 20. Jahrhunderts bei anhaltend steigender Lebenserwartung (siehe Abb. 1) lange Zeit in der Öffentlichkeit und in Teilen der Politik kaum Beachtung gefunden hat, obwohl die Auswirkungen dieser beiden Entwicklungen für unsere Gesellschaft erheblich sind.

Denn betroffen sind letztlich alle Generationen und nahezu alle Lebensbereiche; zu nennen sind die sozialen Sicherungssysteme, die Wirtschaft, hier der Fachkräftemangel, die Vereinbarkeit von Familie und Beruf, Wohnungsbau, die kommunale Infrastruktur.

  • In den nächsten Jahren gehen so viele Beschäftigte aus den geburtenstarken Jahrgängen in Rente, dass die entstehende Lücke auf dem Arbeitsmarkt durch die jüngeren Generationen nicht geschlossen werden kann. Das hat Auswirkungen auf Wirtschaftskraft und Wohlstand, ggf. auch auf Lebensqualität und auf die Daseinsfürsorge der Kommunen.
  • Ein schrumpfender Anteil an Erwerbstätigen mindert die Einnahmen der Kommunen aus der Einkommenssteuer (siehe 2). Auch deshalb gibt es eine regionale Konkurrenz um junge Menschen und Erwerbstätige.
  • Ein hoher Anteil an älteren Mitbürgern mit ihren altersbedingten Bedürfnissen erfordert besondere Anstrengungen der Kommunen, für diese Menschen Lebensqualität und gesellschaftliche Teilhabe zu ermöglichen.

Dies alles gilt auch für Bad Honnef. Aus diesem Grund hat die Seniorenvertretung die Stadt Mitte 2021 aufgefordert, sich diesen Veränderungen jetzt zu stellen, um Gestaltungsspielräume rechtzeitig nutzen zu können. Dabei will sich die Seniorenvertretung selbst aktiv einbringen.

Das Modellprojekt des Bundesfamilienministeriums ‚Zukunftswerkstatt Kommunen – Attraktiv im Wandel‘ (ZWK) ist für die Stadt eine willkommene Unterstützung.

 

 

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