Beauftragte für Menschen mit Behinderung

Die Seniorenbeauftragte empfiehlt

Neue Kraft durch Hilfe zur Selbsthilfe | von Iris Schwarz, Seniorenbeauftrag Stadt Bad Honnef

Viele Menschen kennen sie: Situationen, in denen man sich wünscht, mit all seinen Fragen, Zweifeln und Sorgen nicht ganz so allein zu sein. Etwa, weil ein Familienmitglied gestorben ist und man das Gefühl hat, das soziale Umfeld zu sehr mit der Trauer zu belasten. Aber auch wenn wir eine schwere chronische Krankheit haben oder die Diagnose zu einer solchen Krankheit erfahren. Oder weil wir einen Angehörigen pflegen, der nach einem Unfall oder Schlaganfall mit den daraus resultierenden Behinderungen kämpft. Kommen dann auch noch finanzielle Sorgen hinzu, etwa weil Sozialleistungsträger nicht die nötige finanzielle Unterstützung zahlen wollen, hilft es oft, sich mit Gleichbetroffenen auszutauschen. Selbsthilfegruppen bieten dazu die Gelegenheit.

Natürlich sollten wir bei Erkrankungen und in Lebenskrisen dem fachlichen Rat von professionellen Beratungsstellen und der Ärzteschaft vertrauen. Jedoch lohnt es sich aber meist, ergänzend dazu in einer Selbsthilfegruppe gemeinsam mit weiteren Betroffenen nach Problemlösungen zu suchen. Dieser Austausch entlastet nicht nur seelisch, sondern kann häufig auch Wege aufzeigen, an die man selbst noch gar nicht gedacht hat. Da die Teilnehmenden gleichberechtigte Expert*innen in eigener Sache sind, wissen sie, was sie belastet hat, aber auch, was neue Kraft gegeben hat. Die daraus gewonnenen Erfahrungen können Anderen beispielsweise helfen, Therapien oder Hilfsangebote gezielter zu finden und zu nutzen. Der Austausch gibt neben der Orientierung aber auch Halt und eröffnet neue Perspektiven. Zudem stärkt der Entschluss, das eigene Leben selbstbestimmt, aber gemeinsam mit Gleichgesinnten zu verbessern, das Selbstbewusstsein. Denn andere profitieren ja auch von unserem eigenen Wissen.

Selbsthilfegruppen gibt es für Jung und Alt und für nahezu jeden Lebensbereich – auch bei rein sozialen Anliegen. Manche Gruppen engagieren sich auch sozialpolitisch, um auf ihre Situation aufmerksam zu machen und finanzielle oder rechtliche Verbesserungen herbeizuführen. Bei vielen Gruppen gibt es regelmäßige Treffen und Aktivitäten – in der Regel in einem neutralen räumlichen Umfeld oder in der Corona-Zeit virtuell. Die Teilnahme ist stets kostenlos. So finden Sie die richtigen Kontakte in Ihrer Nähe:

Selbsthilfe-Kontaktstelle Rhein-Sieg-Kreis
Landgrafenstraße 1
53842 Troisdorf
Telefon: 02241/949999
selbsthilfe-rhein-sieg@paritaet-nrw.org

Die Selbsthilfe-Kontaktstelle ist die zentrale Stelle für alle Fragen zur Selbsthilfe und vermittelt in bestehende Gruppen. Möchten Sie selbst eine Selbsthilfegruppe gründen? Auch dann ist die Selbsthilfe-Kontaktstelle des Rhein-Sieg-Kreises die richtige Adresse für Sie.

 

Autorin:
Iris Schwarz, Seniorenbeauftragte der Stadt Bad Honnef

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