Gesundheit, Allgemein

Der Herzschrittmacher… von Dr. Harald Schmidt

Kleiner Helfer- große Wirkung

Das Herz ist unser zentrales Organ und schlägt tagtäglich ca. 100.000 Mal, um den Körper über den Blutkreislauf mit Sauerstoff und Nährstoffen zu versorgen.

Leider bleibt unser Herz nicht von Störungen verschont.

Krankhafte Folgen können Müdigkeit, wiederholter Schwindel bis hin zu Ohnmachtsanfällen sein. Ursächlich kann diesen Symptomen eine Störung des Herzrhythmus zugrunde liegen. Wenn der Herzrhythmus zu langsam ist oder sogar längere Zeit völlig aussetzt, kommt ein Schrittmacher zum Einsatz.

Ursächlich kann eine Störung der Reizbildung im Herzen vorliegen, wenn der Sinusknoten, unser natürlicher Taktgeber, in seiner Funktion gestört ist und zu wenige Impulse abgibt. In anderen Fällen ist nicht die Impulsgebung, sondern die Leitung des Impulses, die Reizleitung, gestört. In diesen Fällen wird der Impuls vom Sinusknoten nicht korrekt an die  Herzkammern weitergeleitet. Man spricht dann von einem Vorhof-Kammerblock( sogenannter AV (=atrio-ventrikulärer) -Block). Je nach Ausprägung der Störung ist unter Umständen ein sofortiges Handeln erforderlich. Es kommt auch vor, dass der Puls bei Belastungen nicht ausreichend ansteigt und die Leistungsfähigkeit eingeschränkt ist, was man beim Treppensteigen sehr schnell merkt. Auch hier kann ein Schrittmacher helfen, indem er die erforderliche Herzfrequenz anhebt. Er hilft daher sowohl bei Störungen der Reizbildung als auch der Reizleitung als elektronischer Taktgeber, wobei er automatisch nur dann einsetzt, wenn er gebraucht wird, das heißt, wenn eine einprogrammierte Pulsfrequenz (z.B. 60/min) unterschritten wird.

Die heute gängigen Systeme bestehen aus einem Aggregat und in der Regel 1 oder 2 dünnen, sehr biegsamen Elektroden, die an der Herzkammerwand verankert werden. Diese Kabel verbinden das Aggregat mit dem Herzen und leiten die Impulse zum Herzen weiter und lösen im Bedarfsfall eine Kontraktion, also einen Herzschlag, aus. Die für den Impuls erforderliche Energie erhält der Schrittmacher aus einer sehr langlebigen speziellen Batterie, deren Ladung in der Regel über 10 Jahre ausreicht. Der Einbau des Schrittmachers erfolgt mit einer kleinen Operation in örtlicher Betäubung (Dauer in der Regel zwischen 30 und 60 Minuten).  Dabei wird der Schrittmacher unterhalb des Schlüsselbeins platziert und 1 oder 2 Sonden über eine Vene ins Herz vorgeschoben. Die korrekte Lage wird danach mittels Röntgen und eines Kontrollgerätes überprüft. Im weiteren Verlauf wird der Schrittmacher halbjährlich durchgemessen.

Mit der Herzschrittmachertherapie steht uns eine hocheffektive therapeutische Möglichkeit zur Verfügung, eine Vielzahl von Herzrhythmusstörungen gut zu behandeln. Die Lebensqualität kann dadurch sehr sehr oft verbessert werden. Wir bauen seit vielen Jahren solche Schrittmacher erfolgreich im Cura-Krankenhaus Bad Honnef ein. Bei Fragen hierzu gerne auch ggf. direkte Kontaktaufnahme mit mir per Email: harald.schmidt@gfo-kliniken-bonn.de.

 

Dr. Harald Schmidt

Chefarzt der Abteilung Innere Medizin / Kardiologie

Cura Krankenhaus Bad Honnef

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